Faszination Zigarren

Eine Zigarre zelebrieren ist ein Hauch von Luxus, der exzellenten Tabakgenuss verspricht. Für viele Menschen bedeutet dass exklusivste aller Tabakprodukte Genuss, Entspannung und Luxus. Damit man diese auch in der Öffentlichkeit geniessen kann, sollten einige Grundregeln bekannt sein.

Shortfiller oder Longfiller

Bei Zigarren unterscheidet man grundlegend zwischen diesen beiden Arten. Eine Shortfiller-Zigarre ist meist eine günstigere Zigarre, da sie maschinell hergestellt wird. Sie wird zwar auch in ein Umblatt gerollt, aber im inneren ist gerissener oder geschnittener Tabak.
Der Tabak unterscheidet sich hierbei zwar in qualitativer Hinsicht grundsätzlich nicht erheblich von den Longfillers, die Handarbeit sowie die ganzen Tabakblätter verteuern diese allerdings dann.

Die hochpreislichen Longfiller werden aus ganzen Tabakblättern gerollt und danach per Hand in ein Umblatt gerollt.
Wie muss man eine Zigarre anschneiden oder anbohren?

Man unterscheidet zwischen dem Kopf und dem Fuß der Zigarre. Der Teil zum anzünden ist der Zigarrenfuß, dieser ist meist vorbereitet.
Das Mundstück, also der Zigarrenkopf, muss bei den meisten Zigarren bearbeitet werden. Mit dem Cutter werden ca. 2 Millimeter von der Kappe bzw. Spitze entfernt. Man kann auch einen Zigarrenbohrer nehmen und den Kopf anbohren.
Zigarren anzünden

Ein weit verbreitete Meinung ist, man nimmt einfach einen Streichholz und zündet die Zigarre an. Dies sollte man allerdings vermeiden. Aficionados schwören auf Zündhölzer aus Zedernholz, weil sie meinen, dass gewöhnliche Streichhölzer mit einem Schwefelkopf beim Abbrand das Aroma einer Zigarre verfälschen. Auch ein Benzinfeuerzeug sollte man vermeiden. Heutzutage nimmt man spezielle Streichhölzer oder noch besser ein Zigarrenfeuerzeug. Dies kann ein Gasfeuerzeug sein oder z.B. ein dreiflammiges Jetfeuerzeug. Bei einem Jetfeuerzeug sollte man ein wenig Abstand zur Zigarre halten. Erst sollte der Rand durch drehen der Zigarre angetoastet werden danach auch die Mitte. Erst wenn der Zigarrenfuß komplett glüht, ist die Zigarre rauchfertig.

Wie atmet man beim Zigarrenrauchen?

Der Rauch einer Zigarre wird nicht inhaliert, wie man das von den Zigaretten her kennt. Den Rauch einer Zigarre behält der Zigarrenraucher im Mund und stößt ihn nach einer Weile wieder aus. Man genießt mehrere Züge, muss eine Zigarre aber nicht aufrauchen. Beim Paffen einer Zigarre sollte nicht so stark durchgezogen werden. Es wird so ca. jede Minute gezogen, weil sonst der Rauch zu heiß wird. Etwa ein Drittel der Zigarre ist der Filter, der nicht aufgeraucht werden soll.

Wie weit sollte die Zigarre geraucht werden?

Da gibt es kein richtig oder falsch. Zum Ende hin wird es meist sehr scharf, wen das nicht stört kann sie auch bis zum Schluss rauchen. Ich persönlich trenne mich etwas früher von dem kostbaren Aroma, denn schließlich liegt ja noch genug im Humidor.

Wie macht man eine Zigarre aus?

Ein Aficionado drückt die Zigarre niemals aus. Das gute Stück wird einfach im Aschenbecher abgelegt. Sie geht dann von ganz alleine aus.

Zigarren sind schädlich

Es hält sich seit Jahrzehnten der Irrglaube, dass Zigarren im Vergleich zu Zigaretten weniger schädlich sein sollen. Das beliebteste Argument ist dabei, dass der Rauch von Zigarren schließlich nicht inhaliert werde, was die Lunge schonen würde. Leider ist das völliger Unsinn. Obwohl das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken bei einem gemäßigten Zigarrenraucher nicht so hoch ist, können dafür aber andere Krebsarten im Körper entstehen.

Nikotingehalt einer Zigarre

Der Nikotingehalt braucht laut Gesetzgeber nicht angegeben werden. Der große Nachteil ist dabei, dass man nicht erkennen kann wieviel Nikotin in der Zigarre ist. Eine Zigarre kann 100 bis 400 Milligramm Nikotin enthalten. Im Vergleich dazu hat eine Zigarette nur ca. 1 Milligramm.



Am Anfang sollte man leichte Zigarren rauchen

Es ist wichtig, als Anfänger eine realistische Vorstellung davon zu haben, ob und wie viel Nikotin man verträgt. Zwar raucht man Zigarren nicht auf Lunge, doch auch das Paffen einer Zigarre setzt Nikotin frei; bestimmte nicaraguanische und kubanische Zigarren gar so viel, dass selbst geübte Raucher diese nur nach dem Essen vertragen. Deshalb sollten man mit leichten Zigarren anfangen.



So ist die Zigarre aufgebaut

Eine Zigarre besteht aus drei Teilen; eine Einlage, dem Umblatt und dem Deckblatt.

Die Einlage nimmt den größten Teil des verwendeten Tabaks einer Zigarre ein. Daher bestimmt die Einlage das Aroma und die Stärke der Tabakware. Um eine gute Tabakmischung zu erreichen, werden Einlageblätter mit verschiedenen Stärken verwendet. Diese Tabakmischung wird als Blend in der Zigarrenindustrie bezeichnet. Je mehr Öle sich auf den Einlageblättern befinden, desto stärker ist die Tabakmischung. Die Stärke der Einlageblätter geht von dem leicht-würzigen Volado-Blatt, über das trockene Seco-Blatt bis zum starken Ligero. Die Volado-Blätter stammen aus dem unteren Bereich der Pflanze, während die Seco-Blätter aus dem mittleren Bereich und die Ligero aus dem oberen Bereich kommen, wo die Blätter am meisten der Sonne ausgesetzt sind.

Ein Umblatt hat die Funktion, die Blätter der Einlage zusammenzuhalten. Dafür werden elastische Blätter benötigt. Die Umblätter sind oft Tabakblätter, die als Deckblätter gedacht waren, aber durch kleine Schäden aussortiert wurden. Tatsächlich kommt dem Umbaltt auch die geringste Bedeutung zu. Es entscheidet aber auch über den Abbrand des Tabaks mit und auch hier gibt es feine Unterschiede.

Das Deckblatt macht nur einen kleinen Teil des Tabaks einer Zigarre aus und beeinflusst kaum Stärke und Aroma. Es ist jedoch das erste Kennzeichen für die Qualität einer Zigarre. Über Deckblätter wird wesentlich mehr gesprochen, als über Einlage und Umblatt einer Zigarre.

Zigarre und Getränke
Welches Getränk passt zur Zigarre?

Das Rauchen von Zigarren ist im Idealfall Entspannung pur. Eine gute Zigarre rauchen braucht seine Zeit und da würde sich ein gutes Getränk anbieten.
Ein guter Rum ist ein wunderbares Getränk zur Zigarre. Für leichte Zigarren empfiehlt sich ein lange gereifter Rum. Für eine kräftige Zigarre sollte ein würziger Rum gewählt werden.
Aber auch ein Cognac oder ein Whiskey ist das perfekte Getränk zu einer starken Zigarre.

Zigarren aufbewahren
Zigarren im Humidor lagern

Man sollte Zigarren in einem Humidor lagern, damit sie reifen und geschmacklich immer besser werden. Meistens besteht der Humidor aus spanischen Zedernholz. Zigarren dürfen nie austrocknen und deshalb sollte im Humidor eine Luftfeuchtigkeit zwischen 65 - 70 Prozent herschen bei einer Temperatur von ca. 18-22 Grad. Wenn Sie die Temperatur nicht regeln können ist das auch kein Problem. Achten Sie nur darauf, dass Sie in einem Bereich von 16-28°C bleiben. In diesem Temperaturbereich lagern Sie bei 65-70%.

Zigarrenformate
Welche Zigarrenformate gibt es?

Zigarren gibt es in vielen unterschiedlichen Formaten. Unterschieden wird nach Länge, Dicke und Form. Die Vielfalt der Tabaksorten und die unterschiedlichen Formate decken eigentlich jede Art des Geschmacks ab. Die Formate der Zigarren erlauben eine ausgedehnte, lange oder kürzere Rauchzeit zu.

Churchill:
Das Churchill Format der Zigarren wurde nach Sir Winston Churchill benannt und wurde vom traditionsreichen Zigarrenhersteller Romeo y Julieta zunächst für genau diesen Herrn herausgebracht. Es handelt sich in der Regel um ein sehr großes Format mit einer Rauchdauer von ca. 70-120 Minuten. Sie haben eine Länge von 170-200mm und einen Durchmesser von 18-20 mm bzw. Ringmaß 44-50.

Zigarillo:
Zigarillos sind sehr dünne und kurze Zigarren. Da der Geschmack, bedingt durch den kleinen Durchmesser, relativ scharf ist, werden oft milde aromatische Tabake verwendet. Beliebt sind auch aromatisierte Zigarillos, denen natürliche oder synthetische Aromen, wie zum Beispiel Vanille oder Whisky, zugefügt wurden.
Länge ca. 80-130mm, Durchmesser bis 11,5mm, Ringmaß bis 29, Rauchdauer 10-20 Minuten

Corona:
Das wohl bekannteste Format, die Corona, ist eine Zigarre von ungefähr 140mm Länge mit einem Durchmesser von etwa 16mm. Sie besitzt eine zylindrische Form mit flachem Rundkopf. Eigentlich ist „Corona“ ein Sammelbegriff, es gibt Abwandlungen wie die größere Double Corona, die Corona Gorda („dicke Corona“) oder die kleine Petit Corona.
Länge ca. 130-170mm, Durchmesser 15-18,5mm, Ringmaß 38-47, Rauchdauer 45-60 Minuten


Panatela:
Panatela Zigarren gelten als so ziemlich einzige Zigarrenform, die selbst Frauen elegant rauchen können. Aufgrund des kleinen Ringmaßes wird sie auch als Morgenzigarre bezeichnet und hat eine milde bis mittelstarke Geschmacksintensität. Man könnte dazu auch einen schwarzen Morgenkaffee trinken um entspannt in den Tag zu kommen.
Länge ca. 145-170mm, Durchmesser 13-15,5mm, Ringmaß 33-39, Rauchdauer 45-60 Minuten


Robusta:
Eine Robusto gehört zu den beliebtesten Formaten. Es gibt auch noch andere Maße , wie Short Robusta. Dicke Zigarren sind nicht zwangsläufig besonders kräftig, im Gegenteil bietet ein im Verhältnis zur Länge grosser Durchmesser auch einem leichtes Aroma und die Möglichkeit zur komplexen Entfaltung.
Länge ca. 124-127mm, Durchmesser 19-22mm, Ringmaß 48-54, Rauchdauer 45-90 Minuten



Raucht man mit Bauchbinde - oder ohne?

Der Sinn der Bauchbinde war eigentlich nur, um sich von anderen abzuheben. Die Bauchbinden hat keinen Einfluss auf den Geschmack einer Zigarre. Experten sind der Meinung dass das Entfernen des Ringes unnötig sei und raten sogar teilweise davon ab. Denn dabei kann das Deckblatt beschädigt werden. Sollte man die Bauchbinde dennoch entfernen, sollte die Zigarre angezündet sein. Denn durch die Wärme löst sich der Kleber und man kann sie leichter entfernen.

Unterschied zwischen Zigarillo und Zigarre?

Das Wort Cigarillo kommt aus dem spanischen und bedeutet kleine Zigarre. Zigarillo sind meist nicht größer als eine Zigarette und haben eine Rauchdauer von ca. 20 Minuten. Eingefleischte Aficionados haben oft Vorurteile gegenüber Zigarillos. Dabei sind die Zigarillos ein perfekter Smoke für zwischendurch.

Meine Zigarrenempfehlung

  • [1] Paradiso Papagayo XXl

    Double Toro, Ringmaß 60, Länge 152, (Preis 8€)

    Noten von Erde, Holz, Kaffee, Nuss, Früchten Bitterschokolade, süßliches Holzaroma, cremiger Rauch Rauchzeit ca. 2 Std.
  • [2] Wunderlust

    Robusto, Ringmaß 50, Länge 127, (Preis 8€)

    Vollmundig, würzig, aromatisch und einzigartig, Nuancen von Landkaffee,Leder und frischem Gras, Aromen von Eiche, Pfeffer, Heu, gebutterten Toast, Zitrus und Schokolade, Ahornsüße und Beerensüße, sowie Vanillesüße, Mit dieser Zigarre gehen Sie auf eine Wanderlusttour, absolut genial. Rauchzeit ca. 1 Std.

Zigarrenempfehlung für Einsteiger

  • [1] Domenico Panatela Vanille

    Dominikanische Republik (Preis ca. 5,90 €)
  • [2] La Flor Dominicana La Nox

    Dominikanische Republik (Preis ca. 12,50 €)
  • [3] Leon Jimenes Petites Vanilla

    Dominikanische Republik (Preis ca. 1,30 €)

Getränk zur Zigarre

  • [1] Ron Zacapa Centenario 23 Jahre

    Rum (Preis je Liter 81,36 €)